Glossar

Asbecker Mark
Genossenschaftlich genutztes Waldgebiet, an dem 6 Bauern (Markbeerbte) insgesamt 54 Nutzungsanteile („Scharen“) hielten, um ihre Kühe dort weiden zu lassen, zu bestimmten Zeiten Schweine zur Mast hinein zu treiben und Holz für den Hausbau und zur Heizung zu schlagen. Als Gegenleistung mussten sie jährlich neue Bäume pflanzen. Weniger begünstigt waren 6 Kötter, sie hatten aber das Gewohnheitsrecht, ihren notwendigsten Bedarf zu entnehmen.
Backs, Bäcksken
Nebenhaus eines Hofs, meist vom Gesinde, später auch von Mietern bewohnt
Blamüser
geringwertige Münzen (Blaue Mäuse), im Wert von 1/8 Reichstaler
Eleve
Landwirt während der praktischen Ausbildung
Former
stellt Gußformen in der Eisengießerei her
Gerninghausen
ehemaliger Ort bei Haßlinghausen
Gußputzer
bearbeitet die Werkstücke beim Eisengießen nach, z.B. durch Entformen, Entsanden, Entgraten
güste
trächtig (beim Vieh)
Handlungsgehilfe
kfm. Angestellter im Handel
Hauer
Bergmann nach bestandener Hauerprüfung, der die Kohle vor Ort löst
Hudeberechtigung
s. Asbecker Mark
Hünninghausen
ehemaliger Ort bei Hiddinghausen
Jesinghausen
ehemaliger Ort bei Schwelm
Kernmacher
stellt beim Eisengießen die Körper für Hohlräume her
Kommis
Handlungsgehilfe, kaufm. Angestellter
Kötter
Nebenerwerbsbauer, meist mit wenig eigenem Land, aber einem eigenen kleinen Hof, dem Kotten
Lampenputzer
reinigte die Grubenlampen der Bergleute
Landjäger
Niedrigster Rang der Landgendarmerie, nächsthöherer Rang: Oberlandjäger
Lehen
Pacht
Lehrhauer
Auszubildender im Bergbau mit dem Berufsziel Hauer
Leibzüchter
Rentner mit Anspruch auf Wohnung und Nahrungsmittel gegenüber dem Verpflichteten (meist dem eigenen Kind, welches das Haus übernimmt)
Malderscheid
In dem Steuerbericht von 1645 wird die Größe der Felder in Malterscheid angegeben. Dies ist die Fläche, die man mit einem Malter Saatgut einsäen konnte, und entspricht etwa zwei heutigen Morgen, also ca. 5.000 m².
Markenkontrolleur
prüft die Einhaltung der Grenzen genehmigter Grubenfelder
Marktbeerbter
s. Asbecker Mark
Merklinghausen

ehemaliger Ort bei Hiddinghausen
Mineur
führt Sprengungen im Bergwerk oder beim Tunnelbau durch
Ort
¼ einer Münzeinheit; kommt in den Steuerlisten vor und bedeutet dort ¼ Taler
Pinge
trichterförmige, durch oberirdischen Abbau von Bodenschätzen wie Kohle oder Erz entstandene Vertiefung im Erdreich
Pließer
Arbeiter in der Eisenverarbeitung: glättet das Eisen
Putzer
s. Gußputzer
Putzmacher/in
Modist, Lehrberuf, Anfertigung von Hüten u. Kleiderschmuck
Scharen
Nutzungsanteile an der →Asbecker Mark
Schepelscheid
(auch Schepelse) In dem Steuerbericht von 1645 wird die Größe der Wiesen in Schepelscheid angegeben. Dies ist die Fläche, die man mit einem Scheffel Saatgut einsäen konnte, und entspricht etwa einem heutigen Morgen (=2.500 m²).
Schlepper
Bergmann, der die Kohle vom Streb zum Förderschacht schleppt oder schiebt
Schweizer
arbeitet nach Schweizerart als Stallknecht und Melker (Aufstieg zum Oberschweizer möglich); manchmal auch falsch geschrieben für Schweißer)
Sechzig
Flächenmaß im 19. Jahrhundert, = 300 m²
Steiger
Aufsichtsperson im Bergbau mit Verantwortung für das Bergwerk und die unterstellten Bergleute
Stüber
frühere Münze im Wert von 4 Pfennig, 18 Pfennige = 1 Groschen, 90 Groschen = 1 Taler
Volontär
Anfänger in einem Beruf ohne geregelte Ausbildung