Die Herren von der Recke, ein seit 1265 bekanntes Adelsgeschlecht in der Grafschaft Mark, gelangten 1430 durch Heirat des Goddert v.d. Recke mit Agnes von Volmestein in den Besitz der Volmarsteinischen Güter, wozu auch „Gut Strünckede“ gehörte. Als Pächter wird 1486 „Berndt to Strünkede“ genannt. In einem Teilungsverzeichnis der Reckes von 1614 ist „Hans von Strünckede“ mit dem „Gut Strünckede und allem Zubehör“ belehnt. 1643 ging das Lehen auf den „Doktor der Medizin Sylvester Erckels“ über; Pächter war Peter Schulte. Damals war das Gut heruntergekommen („wüst“). Der Hof umfasste 11 Maldersch. Land, 2 Malderscheid Hüteland und 7 Schepelscheid Wiese, war also größer als Sundern. Neben Hof und Garten besaß das Gut eigenen Wald. Peter war Schulte am Kloster Gevelsberg und hatte Weßel Hundeicker als Verwalter eingestellt. Der Viehbestand umfasste 1 Pferd, 3 Kühe, 1 Kalb und 1 Sau mit 5 Ferkeln. Von anderen Bauern standen noch 1 Kuh und 11 Rinder auf dem Hof.
Das Lehen wurde mehrfach an die Nachkommen des Sylvester Erkels verlängert. Einer von ihnen war Joh. Friedrich Erkels, von dem in einem späteren Prozess die „alte Schloddergreite“, die als Magd auf Strünkede gearbeitet hat, berichtet, „dass er studiert hätte, und als er von der Universität zurückgekommen sei, hätte er die Köchin seiner Mutter geschwängert, woraufhin man ihn nach Holland geschickt habe, von wo er nach einigen Monaten ganz schwachsinnig zurückgekommen sei“. Tatsächlich wird 1725 bei seinem Tod vermerkt, er sei „unverständig“ gewesen.
WERNER ERKELS MED DOCTOR ET CONSUL GUIDA SYBILLA KIELMANS CONIUJES HANC POSVERE CASAM ANNO 1683 CIRC
Inschrift in der Hausmauer
Pächter war von 1703-1731 Jürgen Hedtstück, der den Hof 1731 an seinen Schwiegersohn Clemens Thun übertrug. Als der letzte Erkels um 1778 starb, fiel das Lehen an die von der Recke zurück, diese aber hatten das Gut mittlerweile in einem Tauschgeschäft an Joh. Anton Heinrich Liebrecht, den neuen Herrn von Gut Sundern abgetreten. Clemens Thun jun. behauptete jedoch, Erbpächter zu sein, und verließ den Hof erst nach einem 9 Jahre dauernden Rechtsstreit, den er in dritter und letzter Instanz vor dem Obertribunal in Berlin verlor. Liebrecht bekam aber eine Schrottimmobilie: das Dach hatte Löcher, Wände waren herausgefallen, die Fenster teilweise zerbrochen, kaum noch Viehbestand vorhanden, die Gräben verwachsen.