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Quelle: Marga Hiby †

Hof Strünkede

Historische Daten

Hausnr.:27

Name: Hof Strünkede

Lage: Strünkeder Heide

Geschichte und Bewohner

Die Herren von der Recke, ein seit 1265 bekanntes Adelsgeschlecht in der Grafschaft Mark, gelangten 1430 durch Heirat des Goddert v.d. Recke mit Agnes von Volmestein in den Besitz der Volmarsteinischen Güter, wozu auch „Gut Strünckede“ gehörte. Als Pächter wird 1486 „Berndt to Strünkede“ genannt. In einem Teilungsverzeichnis der Reckes von 1614 ist „Hans von Strünckede“ mit dem „Gut Strünckede und allem Zubehör“ belehnt. 1643 ging das Lehen auf den „Doktor der Medizin Sylvester Erckels“ über; Pächter war Peter Schulte. Damals war das Gut heruntergekommen („wüst“). Der Hof umfasste 11 Maldersch. Land, 2 Malderscheid Hüteland und 7 Schepelscheid Wiese, war also größer als Sundern. Neben Hof und Garten besaß das Gut eigenen Wald. Peter war Schulte am Kloster Gevelsberg und hatte Weßel Hundeicker als Verwalter eingestellt. Der Viehbestand umfasste 1 Pferd, 3 Kühe, 1 Kalb und 1 Sau mit 5 Ferkeln. Von anderen Bauern standen noch 1 Kuh und 11 Rinder auf dem Hof.

Das Lehen wurde mehrfach an die Nachkommen des Sylvester Erkels verlängert. Einer von ihnen war Joh. Friedrich Erkels, von dem in einem späteren Prozess die „alte Schloddergreite“, die als Magd auf Strünkede gearbeitet hat, berichtet, „dass er studiert hätte, und als er von der Universität zurückgekommen sei, hätte er die Köchin seiner Mutter geschwängert, woraufhin man ihn nach Holland geschickt habe, von wo er nach einigen Monaten ganz schwachsinnig zurückgekommen sei“. Tatsächlich wird 1725 bei seinem Tod vermerkt, er sei „unverständig“ gewesen.

WERNER ERKELS MED DOCTOR ET CONSUL GUIDA SYBILLA KIELMANS CONIUJES HANC POSVERE CASAM ANNO 1683 CIRC

Inschrift in der Hausmauer

Auf einem Stein in der Hausmauer fand sich das Baujahr 1683 (s. Inschrift). An der Nordseite stand über der Tür die Jahreszahl 1697.
Pächter war von 1703-1731 Jürgen Hedtstück, der den Hof 1731 an seinen Schwiegersohn Clemens Thun übertrug. Als der letzte Erkels um 1778 starb, fiel das Lehen an die von der Recke zurück, diese aber hatten das Gut mittlerweile in einem Tauschgeschäft an Joh. Anton Heinrich Liebrecht, den neuen Herrn von Gut Sundern abgetreten. Clemens Thun jun. behauptete jedoch, Erbpächter zu sein, und verließ den Hof erst nach einem 9 Jahre dauernden Rechtsstreit, den er in dritter und letzter Instanz vor dem Obertribunal in Berlin verlor. Liebrecht bekam aber eine Schrottimmobilie: das Dach hatte Löcher, Wände waren herausgefallen, die Fenster teilweise zerbrochen, kaum noch Viehbestand vorhanden, die Gräben verwachsen.

1486

Berndt to Strünkede

1645

Peter Schulte, Pächter
Weßel Hundeicker, Verwalter

1685-91

(1)
Jürgen zu Strünkede

1673-1748

(2)
Jürgen Hedtstück, vermutl. ↓1 * 1673 † 1748

⚭ Cath. Möller * 1671 † 1744

1707-31

Elisabeth Hedtstück ↓2 * 1707, war schwächlich u. ledig und wurde deshalb beim Erbe übergangen

1731-1788

(3)
Anna Catharina Hedtstück ↓2 * 1712 † 1780

⚭ Peter Clemens Thun * 1709 † 1775, Pächter

1732-65

Anna Elisabeth Margaretha Thun ↓3 * 1732

⚭ 1765 Albert Hünninghaus * 1737 Schwelm † vor 1801, Vorsteher der Bauernschaft Hünninghausen. Kirchenrat der luth. Gemeinde Schwelm, Vorsteher des Hochgerichts Schwelm

1738-60

Anna Elisabeth Thun ↓3 * 1738

⚭ 1760 Michael Suter

1744-65

Cath. Maria Thun ↓3 * 1744 † 1821

⚭ 1765 Caspar Jürgen Dahmann * 1740 Volmarstein † 1789

1746-75

Clemens Thun ↓3 * 1746 † 1795 als Bettler

1748-76

Joh. Caspar Thun ↓3 * 1748

⚭ 1776 Maria Cath. Sichelschmidt

Nach Liebrechts Tod ging Strünkede – zusammen mit Strünkederheide 205 Morgen groß – an seinen Sohn Heinrich Liebrecht, Justizkommissar in Schwelm, der ihn 1836 an den Bergmann Johann Peter Kalthoff aus Silschede verkaufte. Seitdem führt die Familie Kalthoff den Hof. Clemens Thun starb 1795 völlig verarmt.

1836-64

(1)
Joh. Peter Kalthoff * 1795 † 1852, Bergmann

1-⚭ 1823 Joh. Caroline Sibilla Cath. Vogelsang gnt. Buschmann * 1803 † 1841

2-⚭ 1843 Anna Caroline Schmidt * 1816 † 1904

1836-80

(2)
Friedr. Wilhelm Kalthoff (E) ↓1 * 1824 Silschede † 1880

⚭ 1854 Sophia Flüs * 1835 † 1865

1836-55

Carl Kalthoff ↓1 * 1832 † 1874, Bergmann

⚭ 1855 Auguste Lisette Weber * 1833 Strünkederheide † 1899 Grundschöttel

1836-58

Caroline Friederike Kalthoff ↓1 * 1830

⚭ 1858 Carl Kahlhöfer * 1833

1851-1924

(3)
Peter Kalthoff (E) ↓2 * 1859 † 1918, Landwirt

⚭ 1881 Karoline Vogelsang gnt. Buschmann * 1851 † 1924

1864-1893

Carl Kalthoff ↓2 * 1864 † 1924 Bergmann u. Kötter

⚭ 1893 Emma Mathilde Ellinghaus * 1870 † 1947

1882-1907

Friedr. Peter Kalthoff ↓3 * 1882 † 1914, Bergmann

⚭-1 1907 Laura Gräfer * 1885 † 1961

⚭-2 1921 Friedr. Wilh. Schaffland * 1864 † 1924

1885-1967

(4)
Karl August Kalthoff (E) ↓3 * 1885 † 1955, Landwirt

⚭ 1920 Klara Feldhaus * 1889 Berge † 1967

1895-1925

Peter Kalthoff ↓3 * 1895 † 1979, Kaufmann

⚭ 1924 Elfriede Luise Brenne * 1898 Hagen † 1977

1921-1979

(4)
Karl-August Kalthoff (E) ↓4 * 1921

⚭ 1948 Alma Flüsloh * 1920 Oberstüter † 2007

1974-2006

Karl-Heinz Kalthoff

1979

Kornelia Kalthoff
Weitere Bewohner:

1861

Carl Langewiesche * 1825 Haßlinghausen † 1884 Esborn

⚭ 1858 Caroline Lisette Kalthoff * 1833 Berge

1912-13

August Brennscheidt, Former
Hermann Scheubing, Knecht

1914

Heinrich Daniel, Knecht

1915

Wilhelm Kuhnz, Knecht

1925-28

Adam Orf, Erdarbeiter, 1925 Invalide

1927-30

Fritz Linden, Eleve

1935

Ludwig Stelter, Knecht

1938

(2)
Herta Pauline Langewiesche ↓1 * 1913, Hausgehilfin

⚭ 1938 Georg Friedr. Wilhelm Heimann * 1904

1935-41

(1)
Anna Feldhaus

⚭ Wilh. Langewiesche † vor 1938

1936

Ludwig Stelter, Knecht

1949

Inge Ilgner, Landarbeiterin
Anton Trafas, Landarbeiter

Letzte Änderung: 14.06.2025

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