Alte Asbecker Häuser und ihre Bewohner
Wer sich für die Geschichte des Dorfs Asbeck (heute Ortsteil von Gevelsberg) interessiert, der sei auf die zahlreichen Werke der Heimatliteratur verwiesen; eine Auswahl befindet sich im Quellenverzeichnis. Der folgende Abschnitt enthält daher nur einige interessante Aspekte der Bebauung und Benummerung.
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Straßen und Hausnummern in früherer Zeit
Vor ca. 100 Jahren gab es in Asbeck 39 Haupthäuser, die alle eine Bezeichnung und eine Hausnummer hatten. Zu den Haupthäusern gehörten oft ein oder zwei kleine Nebenhäuser, „Backs“ oder „Bäcksken“ genannt. Sie trugen die Nummer des Haupthauses und den Zusatz „a“ oder „b“. Neue Häuser erhielten die Nummer des Nachbarhauses mit dem Zusatz ½, ⅓ usw.
Die Nummerierung der Häuser begann im Osten, etwa auf Höhe des Silscheder Eisenbahntunnels, verlief dann nordwestlich in Richtung Schwelmer Straße bis zum Hoppe, folgte der Straße nach Gevelsberg bis zum Gut Sundern, von dort wieder zurück bis zum Ortskern und am Ende entlang der Neuenlander Straße bis zur alten Schule.
Adressen seit 1970
Erst mit der Eingemeindung nach Gevelsberg erhielten alle Straßen einen Namen und die Häuser neue Hausnummern. Dabei wählte man ein in Deutschland weitverbreitetes System: von der Ortsmitte mit 1 beginnend, die ungeraden Nummern links und die geraden rechts und die Straße entlang dann fortlaufend, wobei unbebaute Grundstücke zu Lücken führen. Diese Nummern wurden in den 1970er Jahren an einigen wenigen Stellen nochmals geändert.
In diesem Buch sind die Häuser nach Straßen und innerhalb einer Straße in aufsteigender Reihenfolge der Hausnummern aufgeführt. Über die Straßen lässt sich jedoch auch jedes Haus einzeln auswählen.

Entwicklung der Einwohnerzahlen
Die Einwohnerzahlen von Asbeck liegen seit 1804 in unregelmäßigen Abständen vor. In der Grafik ist deutlich der starke Anstieg ab ca. 1840 zu erkennen, Folge des Zuzugs auswärtiger Bergleute für die Kohlegruben in Haßlinghausen und Silschede. Die Delle um 1939, die sich auch in Silschede zeigt, ist offenbar darauf zurückzuführen, dass die eingezogenen Soldaten nicht mehr an ihrem Heimatort, sondern am Ort ihrer Kasernierung gemeldet wurden. Nach dem Ende des Krieges gab es zunächst noch einmal einen Zuwachs durch Vertriebene, danach machte sich dann die allgemeine Landflucht bemerkbar.
Die Zahl der Wohnhäuser erreichte 1880 ihren Höhepunkt; viele dieser alten Häuser stehen nicht mehr, aber durch Kirchenbücher, Häuserlisten und Adressverzeichnisse gibt es noch Hinweise auf deren Lage und Bewohner.
So lassen sich ganze Familien über mehrere Generationen hinweg verfolgen. Dabei gibt es zwei unterschiedliche Gruppen: zum einen die Familien der Hausbesitzer, die über Jahrhunderte – zum Teil bis heute – in „ihrem“ Haus lebten, zum anderen die Mieter, die machmal sesshaft wurden, meist aber nur jeweils kurze Zeit im selben Haus wohnten. Als Beispiel sei die Fam. Caspar Heiermann genannt. Sie lebte 1834 im Ostfeld, ein Jahr später am Deert, 1844 in der Pließhütte und 1861 im Backs des Beermannshofs.
Erläuterungen zu den Detailseiten
Hinweis: Die detaillierten Angaben zu den Häusern und ihren Bewohner beruhen i.W. auf den alten Kirchenbüchern und Adressverzeichnissen. Diese waren jedoch oftmals fehlerhaft; insbesondere bei den Adressverzeichnissen aus der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts gab es bei der Übertragung von den handschriftlichen Unterlagen in die gedruckte Form zahlreiche Auslassungen (z.B. Hausnr. 7 statt 7 ½), Schreibfehler (z.B. Hetby statt Hethey), falsche Daten (z.B. Hausnr. 34 statt 33) oder fehlende Angaben (z.B. wohnt jemand 1922 und 1927 im gleichen Haus, ist aber 1925 nicht aufgeführt). Diese Fehler wurden soweit wie möglich korrigiert (z.B. als Zeitraum für den Bewohner 1922-27 genannt), dies kann jedoch im Einzelfall falsch sein (z.B. wenn der Bewohner tatsächlich 1925 nicht in Asbeck gewohnt hat).
Häuser
Häuser haben ihr eigenes Leben. Sie werden geplant, gebaut, erweitert, mehrere Male renoviert und dann doch irgendwann abgerissen, manchmal auch durch Brand oder Bomben zerstört. Oft haben sie auch einen Namen, meist nach den früheren Bewohnern (z. B. Hoppenhaus oder Langenbruchs Kotten), manchmal nach ihrem Standort (z. B. Am Sonnenschein).
Von den Häusern der im Steuerbuch von 1645 erwähnten Höfe steht heute wohl kein einziges mehr. In den allermeisten Fällen haben die Bewohner aber ein neues Haus an die Stelle des alten oder zumindest direkt daneben gebaut. Nur in wenigen Fällen ist das Jahr des Neubaus bekannt. Die Aufzählung der Bewohner gilt also nur für die jeweilige Adresse, nicht unbedingt für das gleiche Gebäude.
Die nachfolgende Aufstellung enthält alle Häuser, die bis 1969 in Asbeck gestanden haben, sowie ihre Bewohner. Es sind aber bei weitem nicht alle Personen aufgeführt; es fehlen u.a. Kinder unter 14 Jahren und Familien, bei denen eine genaue Zuordung zu einem bestimmten Haus nicht möglich ist (z.B. Bewohner des Hedtbergs, bei denen die Angabe „oberer“ oder „niederer“ Hedtberg fehlt und sich auch nicht durch Abstammung o.ä. erschließen lässt).
Die Angaben zu den einzelnen Häusern gliedern sich in vier Teile:
- Adresse (Straße und Hausnummer)
Innerhalb einer Straße sind die Häuser in aufsteigender Reihenfolge der Hausnummern aufgeführt. Eine Ausnahme von diesem System bilden die Häuser, die aufgegeben wurden, z. B. weil sie einer Straße weichen mussten. In diesen Fällen wird etwa an der Stelle, wo sich das Haus heute einordnen würde, mit der Angabe „Straße (alte Nr.)“ gearbeitet, wobei diese Nr. dem Stand von 1905 entspricht.
- Frühere Hausnummern und Adressen
Bei jedem Haus sind – soweit bekannt – auch die früheren Hausnummern angegeben.
- Beschreibung
Für etliche Häuser liegen Hinweise zu ihrer Geschichte, dem Schicksal ihrer Bewohner oder kleine Anekdoten aus deren Leben vor, manchmal von den heutigen Bewohnern, manchmal auch rekonstruiert aus den Kirchenbüchern oder anderen Quellen. Dabei wird oft auf andere Seiten verwiesen; diese Verweise sind kursiv gedruckt.
- Bilder
Glücklicherweise haben Fotografen schon immer nicht nur Menschen, sondern auch Häuser aufgenommen, oft zusammen mit ihren Bewohnern. Neben den historischen Aufnahmen sind von den meisten Gebäuden aktuelle Bilder vorhanden. Leider ließen sich manche Häuser nicht ablichten, weil sie zu versteckt hinter Hecken oder Zäunen liegen, oder weil sie an einer Privatstraße liegen und Aufnahmen ohne Genehmigung nur von öffentlichem Grund erfolgen dürfen.
Die Quelle und - soweit bekannt - das Jahr der Aufnahme sind beim jeweiligen Foto angegeben.
Bewohner
- Spalte 1: Zeitraum
Zu jedem Haus werden die Bewohner in chronologischer Reihenfolge aufgeführt; die erste Spalte enthält den Zeitraum, in dem die jeweiligen Personen in dem Haus gewohnt haben.
Der Zeitraum beginnt bei Personen, die in dem Haus geboren sind, mit dem Geburtsjahr, ansonsten mit dem frühesten in den Quellen genannten Jahr; oft haben die Menschen aber auch schon vorher dort gelebt.
Ende des Zeitraums ist das Jahr, bis zu dem die Personen nachweisbar (also laut Quellenangaben) in dem Haus gewohnt haben; oft haben sie aber auch danach noch dort gelebt. Umgekehrt kann es vorkommen, dass ein Adressverzeichnis nach einem Todesfall nicht aktualisiert wurde, die Person zu der angegebenen Zeit also nicht mehr gelebt hat.
Bei Ehepaaren und Mehrfach-Ehen wohnt i.d.R. der Partner ab der Heirat (falls angegeben) mit im Haus; Enddatum ist das Jahr, bis zu dem der Längstlebende dort gewohnt hat.
Haben mehrere Bewohner das gleiche Anfangsjahr (z. B. bei Erstbezug des Hauses), so werden die zuerst endenden Zeiträume zuerst genannt.
Hinweis: Die Zeitangaben sind - sofern sie sich nicht aus Geburts- oder Sterbedaten ableiten lassen, oft ungenau. So wurden die Daten für das Adressverzeichnis eines Jahres meist schon im Vorjahr ermittelt.
- Spalte 2, Zeile 1
In der 2. Spalte sind die zur jeweils angegebenen Zeit im Haus wohnenden Erwachsenen aufgeführt. Bei Ehepaaren wird als erste Person genannt, wer in dem Haus geboren oder noch überlebender Partner ist. Wenn auf das Ehepaar oder die Person an anderer Stelle Bezug genommen wird, erhält der Eintrag eine Nummer (in Klammern). Die Nummern haben i. d. R. nichts mit der Generationenfolge zu tun, können aber zufällig damit übereinstimmen.
- Vorname(n)
Es sind alle Vornamen, die beim Taufeintrag stehen, genannt. Der Rufname ist unterstrichen; er ergibt sich entweder schon aus dem Taufeintrag oder durch die spätere Verwendung in Adressverzeichnissen. Auf Abkürzungen wurde verzichtet; Ausnahmen sind die Vornamen Joh. (=Johann) und Friedr. (=Friedrich) bei Männern und Cath. bzw. Kath. (=Catharina bzw. Katharina) bei Frauen. Unbekannte Vornamen werden mit NN angegeben.
- Familiennamen
Frauen sind mit ihrem Geburtsnamen genannt. Die unterschiedlichen Schreibweisen wurden auf die heute gebräuchliche Form vereinheitlicht (Wewer → Weber). Unbekannte Familiennamen werden mit NN angegeben. Die jeweiligen Hauseigentümer sind mit (E) gekennzeichnet.
- Abstammung oder Verwandtschaft
Zu den meisten Personen sind Verwandte, wie Eltern, Ehegatten und/oder Kinder, aus den Kirchenbüchern bekannt. Am Anfang des 20. Jahrhunderts kamen jedoch auch viele Bergleute ins Dorf, die nur kurze Zeit blieben und zu denen keine persönlichen Angaben vorliegen. Falls bekannt, stehen diese Angaben hinter dem Namen einer Person. Fehlende Angaben können aber auch bedeuten, dass die Person nicht eindeutig zu identifizieren war, weil mehrere Personen den gleichen Vor- und Nachnamen trugen.
Erste Angabe ist die Referenznummer der Eltern; wenn die Eltern in einem anderen Haus wohnen, ist zusätzlich die Adresse dieses Hauses genannt.
Beispiel: Der Eintrag „Müller ↓2 in Nr. 21“ bedeutet, dass die Person Müller von dem Ehepaar mit der Nummer (2) unter der alten Hausnummer 21 abstammt.
Wenn beim Bezug auf ein Ehepaar nur einer der beiden Partner gemeint ist, so wird dieser durch die Zeichen ♂ (Ehemann) bzw. ♀ (Ehefrau) hinter der Nummer eindeutig gekennzeichnet.
Beispiel: Ilse Meier, Schwester v. (3♀) bedeutet, dass Frau Meier die Schwester der Ehefrau aus der Ehe mit der Nummer 3 ist.
- Geburtsdatum und -ort
Als nächstes folgt das Geburtsjahr der Person, z. B. * 1801. Durch die Kirchenbücher sind zwar meist auch Tag und Monat der Geburt bekannt, für die Zwecke dieser Seiten erscheint aber die Angabe des Jahres ausreichend. Aus Datenschutzgründen sind Daten noch lebender Personen nach 1950 nur genannt, sofern sie öffentlich zugänglichen Quellen entstammen, z. B. Sterbeanzeigen.
Der Geburtsort ist nur angegeben, wenn die Person nicht in Asbeck geboren ist. Umgekehrt kann ein fehlender Geburtsort aber bedeuten, dass dieser für den Betreffenden nicht bekannt ist.
- Sterbejahr und Ort
Hinter dem Geburtsjahr steht das Sterbejahr der Person, z. B. † 1880; bei gefallenen Soldaten wird das Zeichen ⚔ benutzt. Durch die Kirchenbücher sind zwar meist auch Todestag und -monat bekannt, für die Zwecke dieser Seiten erscheint aber die Angabe des Jahres ausreichend.
Hinter dem Sterbejahr ist der Ort angegeben, an dem die Person zuletzt gelebt hat. Der Sterbeort, der oftmals davon abweicht (z. B. Gevelsberg/Krankenhaus) wird dagegen nicht genannt. Der letzte Wohnort fehlt, wenn er nicht bekannt ist oder die Person in Asbeck gestorben ist.
- Beruf
Wenn bekannt, wird bei einer Person ihr Beruf genannt. Da die meisten Verzeichnisse noch in den Zeiten fehlender Gleichberechtigung entstanden sind, gibt es Berufsbezeichnungen fast nur für Männer. Erst im 20. Jahrhundert wurde bei Trauungen oder Sterbefällen auch der Beruf der Frau genannt.
Der Beruf bezieht sich i. d. R. auf das Jahr, in dem die Person in den Quellen auftaucht. Manchmal lässt das Rückschlüsse zu; so kann man z. B. bei der Berufsangabe „Rentner“ bei fehlendem Geburtsjahr sicherlich auf ein höheres Alter der Person schließen. In etlichen Fällen sind auch mehrere Berufe angegeben. Viele Bergleute haben nach der Schließung ihrer Zeche einen zweiten Beruf ergriffen, meist wurden sie Schlosser. Auch die Kombination „Bäcker und Wirt“ ist recht häufig anzutreffen.
- Verweis auf das OFB
Ein großer Mehrwert dieser Online-Version gegenüber der Druckausgabe ist der direkte Zugang von hier zum Ortsfamilienbuch Silschede/Asbeck (OFB). Sofern für eine Person Daten im OFB vorliegen, kann über das Symbol
direkt auf den Eintrag dieser Person verzweigt werden. Bei Ehepaaren ist der Link nur für den ersten Partner gesetzt; die Daten des zweiten Partners ergeben sich aus dem OFB.Hinweis: Bitte beachten Sie, dass zum Zeitpunkt des Zugriffs Teile der Daten (insbesondere noch lebende Personen) aus Datenschutzgründen gesperrt sein können!
- Vorname(n)
- Zeile 2: Ehepartner
In den weiteren Zeilen eines Eintrages werden nach dem ⚭-Zeichen die Ehepartner der zuerst genannten Person aufgeführt; Mehrfach-Ehen sind in chronologischer Reihenfolge nummeriert. Scheidungen sind mit ⚮ dargestellt; soweit bekannt ist das Scheidungsjahr genannt.
Beispiel: 1-⚭ 1850 bedeutet, dass die Person ihren ersten Partner 1850 geheiratet hat.
Dahinter folgen die Abstammung, Geburtsdatum und -ort, Sterbejahr und -ort sowie Beruf des Partners. War auch der Ehepartner mehrfach verheiratet, so werden dessen Ehen nach dem ⚭-Zeichen nummeriert. Hinweis: liegt das Traudatum weiterer Ehen innerhalb des Wohnzeitraums (Spalte 1), so hat auch der entsprechende Partner in diesem Haus gewohnt!
- Zeile 3: vorheriger und späterer Wohnort
Viele Personen sind innerhalb Asbecks umgezogen. Um die Darstellung zu vereinfachen, wird nicht generell auf frühere oder spätere Wohnorte hingewiesen. Stattdessen können Sie die entsprechende Funktion im Ortsfamilienbuch nutzen, die Ihnen alle bekannten Adressen einer Personen anzeigt.