Wissen Sie, was ein Pließer ist? Den Begriff kennen nicht einmal die modernen Suchmaschinen im Internet. Dabei gingen etliche Asbecker diesem Handwerksberuf nach; pließen bedeutet: Eisen glätten. An der Schule gab es sogar eine Pließhütte. Bis wann dort noch das Pließen betrieben wurde, ist nicht bekannt.
Marga Hiby: „August Kickuth (1), ein Schreiner, zog mit seiner Frau Lina in die Pließhütte ein. Er baute seine Möbel selbst; sie kümmerte sich um die kleine Landwirtschaft. Sie besaßen eine Kuh, ein Rind, Hühner, Kaninchen und 'einen Tropp Blagen' (fünf, um genau zu sein). August ging derweil „zum Pütt“ auf die Zeche Trappe nach Silschede. Sie waren sehr fleißig und konnten sich bald den Bauernhof „Kleine Berkenberg“ in Berge kaufen.
Anschließend bezog die Fam. Thiel mit ihrer Tochter Hedwig (Hetti) das Haus. Herr Thiel baute ein „Schmitte“ an. Er war der beste Schmied „rum und tum“ und machte die besten Zaunösen für die Asbecker Bauern. Außerdem fertigte er Schlösser für die Firma Schmidt Villa. Thiels wohnten hier 42 Jahre.
Mitte der 50er Jahre fand die Aussiedlerfamilie Großkopf hier eine Unterkunft, danach noch die Familie Bogut.
Im März 1964 wurde die Pließhütte abgebrochen, leider ist sie seitdem in Vergessenheit geraten.
Das Haus trug zunächst die Nummer 38. Als 1909 die alte Schule zum Wohnhaus wurde (Nr. 39), erhielt dieses die Nummer 38 und die Pließhütte wurde zu 38a.