zum vorhergehenden Haus Kirchstraße 22-24 a
>

Quelle: Gevelsberger Heimatverein e.V.

Restauration, Saal und Kegelbahn von Carl Trögel (alias Trögler). Das Foto wurde 1907 von dem Gevelsberger Fotografen A. Lintl aufgenommen.

Historische Namen und Adressen

JahrName/Hausnummer
 Gasthaus/Bäckerei Trögler, Post, Sparkasse
187357
188461
1961Gevelsberger Straße 2
1970Wittener Straße 403 -405

Geschichte und Bewohner

Im Volksmund wurde die an dieser Stelle früher ansässige Familie Trögler auch „Keitmann“ genannt; diesen Beinamen trug z. B. Fritz Trögler noch bis zu seinem Tod 2014. Er geht auf den aus Asbeck stammenden Heinrich Keitmann zurück, der um 1834 – mit erst 23 Jahren – in diesem Haus eine Bäckerei besaß, aber schon im gleichen Jahr – noch vor der Geburt seiner Tochter – starb. Die Witwe, Cath. Maria Peters, heiratete daraufhin seinen Bruder Friedr. Wilhelm, der jedoch schon 1836, ein halbes Jahr nach der Hochzeit, ebenfalls starb. Der Bergmann Jost Carl Trögler, aus Waldeck nach Silschede gekommen, heiratete die doppelte Witwe; sie war seine Stief-Schwiegertocher: die beiden Keitmann-Brüder stammten aus der 1. Ehe seiner inzwischen verstorbenen Frau.

Jost Carl gab seinen Beruf als Bergmann auf, wurde Bäcker und eröffnete in dem Haus eine Gaststätte und einen Krämerladen, der 1838 als einer von lediglich 9 Silscheder Adressen in das „Offizielle Adressbuch von Rheinland-Westphalen“ als "Winkel in Spezereiwaaren und Schenkwirthschaft" aufgenommen wurde.

Der Sohn Carl Gustav Trögler führte später die Geschäfte weiter und baute noch eine Kegelbahn ein. Er betätigte sich an vielen Stellen ehrenamtlich, u. a. war er Gemeindeverordneter, stellvertr. Schiedsmann und Schulvorstand.

Nach dem frühen Tod seines Sohnes Carl Ewald übernahm dessen Frau, Auguste Fischer, die Wirtschaft, die sie 1966 an das Wirtsehepaar Köhlich abgab. In das Geschäft zog von 1949 bis 1958 das Postamt (geleitet von Joseph Heitschötter), danach eine Nebenstelle der Amtssparkasse, geleitet von Fritz Trögler, der im Haus geboren wurde. Seine Zwillingsschwester Käthe führte mit ihrem Mann, Alfred Kunstmann, seit 1958 ein Lotto-Toto-Tabak- und Schreibwarengeschäft in einem direkt angrenzenden Pavillon an der Zechenstraße.

Durch ihre zentrale Lage traf sich in der Gaststätte das ganze Dorf. Sie war Vereinslokal der Feuerwehr und der Silscheder SPD, Sitzungslokal des Gemeinderats und häufiger Treffpunkt des Vereinsrings, dem Fritz Trögler als Schriftführer angehörte.

1979 wurde das alte Haus abgebrochen. An seiner Stelle entstanden Wohnhäuser (Kirchstr. 22-24 a); zusätzlich baute die Erbengemeinschaft direkt daneben ein neues Wohn- und Geschäftshaus (Kirchstr. 26/28). Darin eröffnete zunächst Jürgen Dunsch die Gaststätte „Alt-Silschede“, eine kleine Reminiszenz an das alte Gasthaus; auch der Kiosk fand hier neue Räume.

1837-82

(1)
Cath. Maria Peters * 1810 Esborn † 1882

1-⚭ 1834 Heinrich Keitmann * 1811 Asbeck † 1834, Bäcker

2-⚭ 1836 Friedr. Wilhelm Keitmann, Bruder v. (1-1) * 1817 † 1836

3-⚭-2 1837 Joh. Jost Carl Trögler * 1801 Obernburg, Waldeck † 1875, Bergmann u. Gastwirt

1848-1936

(2)
Carl Gustav Trögler ↓1-3 * 1848 † 1925, Wirt, Bäcker u. Krämer

⚭ 1878 Caroline Luise Rüping * 1855 † 1936

1881-1973

(3)
Carl Ewald Trögler ↓2 * 1881 † 1935, Bäckermeister u. Wirt, 1915 Soldat

⚭ 1921 Auguste Fischer * 1892 Dahl, Hagen † 1973, Wirtin 1936-66

1915

Friedr. Ilberg, Bäcker

1922-60

Auguste Käte Trögler ↓3 * 1922 † 2009

⚭-2 1958 Adolf Alfred Kunstmann * 1920, Kaufmann

⚭-1 1945 Anneliese Hedwig Uebler * 1926 Freihung, Oberpfalz † 1950

1922-1973

Friedrich Karl (Fritz) Trögler ↓3 * 1922 † 2014, Sparkassenangestellter

⚭ 1960 Erna Vogt * 1918 Streckenbach † 2018

⟰ 1974 Am Susewind 33

1935

Emil Oesterling, Invalide
Alma Zweibäumer, Hausgehilfin

1935-41

Wilhelm Schwabe, Bäcker

1947-63

Joseph Heitschötter, Postassistent,

⚭ Margarete Kraut

1949

Max Kurt Martin Becker * 1893 Poppschütz, Kreis Freystadt † 1968, Lehrer

⚭ Else Steinkopf

⟰ 1956 Kaltenhof 2

1949-63

Erich Rudack, Buchhalter

1966-79

Gisela Köhlich, Wirtin ⚭ Gerhard Köhlich

1977-78

Edeltraud von Reth, Wirtin ⚭ Robert von Reth

1978

Edith Bischoff, Wirtin

Anhang: Beschreibung der Gaststätte

Räume:
  • Schankraum 20,21 m²,
  • Gastraum 2 21,6 m²,
  • Gastraum 3 28,62 m²,
  • Durchgang 9,1 m²,
  • WC 6,7 m²
Gastwirte:
1873Carl Trögel
28.12.1925Karl Trögel sen.
30.12.1935Karl Trögler jun.Namenskorrektur
11.03.1936Auguste Trögler
01.04.1966Gisela Köhlich
06.06.1977Edeltraud von Reth
20.12.1978Edith BischofSchließung 13.6.1979
Abbruch 01.08.1979

Letzte Änderung: 20.03.2024