An dieser Stelle standen zwei Häuser, die beide inzwischen abgerissen sind: Nr. 99 (Gaststätte) und 99a (Wohnhaus).
1. Alte Nr. 99 (Gaststätte)
Das Haus hatte 1873 die Hausnr. 82. Friedr. Wilhelm Reschop (1), der bis dahin „Am Winkel“ gewohnt hatte, zog in den 1850er Jahren in das Haus am Büffel. Im Hauptberuf „Ökonom“, betätigte er sich spätestens ab 1873 nebenbei auch als Wirt. Er war lange Jahre Gemeindeverordneter und Amtsverordneter, Schöffe und Diakon, und ab 1870 bis zu seinem Tod 1885 Gemeindevorsteher, was ungefähr dem heutigen Amt des Bürgermeisters entspricht.
Die Gaststätte wurde von Ewald Rumscheid bis 1907 fortgeführt. Er kam aus Dahl nach Silschede; sein Sohn wurde später Lehrer an der Silscheder Volkschule.
Unter Karl Brenne, der ab 1912 die Gaststätte übernahm, blühte die Gaststätte auf und entwickelte sich zu einem beliebten Ausflugslokal der Silscheder. Obwohl in den „goldenen Zwanzigern“ viele Bergleute durch die Zechenschließungen ihre Arbeit verloren (oder auch gerade deshalb?), wurde ein Feuerwehr-, Sänger- und Gartenfest nach dem anderen veranstaltet. Brenne baute eine Schießanlage auf seinem Gelände; die Gemeinde mietete von Brenne einen Sportplatz (ab 1928 Jahnsportplatz genannt) und einen Turnraum für die Dauer von 50 Jahren an und richtete ihn ein. Die Gaststätte nannte sich danach „Am Sportplatz“. Durch den großen Zulauf baute Brenne 1925 einen Saal an, was ihm noch mehr Gäste bescherte. Im Jahr darauf wurde bei Brenne der „Zucht-, Reit- und Fahrverein des Amts Volmarstein“ gegründet. Dieser veranstaltete 1928 ein erstes großes Reitturnier und baute 2 Jahre später eine große Rundreithalle auf das Gelände neben der Gaststätte. Der Verein war sportlich sehr erfolgreich, und bei den Turnieren standen die Zuschauer dicht gedrängt.
Sohn Carl führte die Gaststätte nach dem Tod seines Vaters weiter. 1949 gründete sich hier der Rasse-Geflügelzuchtverein Silschede. In den Nachkriegsjahren war „Am Sportplatz“ das Vereinslokal des Turnvereins, aber auch zahlreiche andere Vereinsfeiern und Dorffeste – wie die Maikirmes – fanden hier statt.
Der Sportplatz wurde später zum Neubaugebiet „Am Büffel“. Das Lokal fiel gegen Ende des Jahrhunderts dem allgemeinen Kneipensterben zum Opfer; es wurde 1997 geschlossen und abgerissen. An seiner Stelle stehen heute mehrere Wohnhäuser.