zum vorhergehenden Haus Am Linnerhof 2
< >

Quelle: Gevelsberger Heimatverein e.V.

Das Haus Asbeck 30, heute Am Linnerhof 2 (2017)

Historische Daten

Hausnr.:30

Name: Kebbehof

Lage: Dorf Asbeck

Geschichte und Bewohner

Der im 14. Jahrh. im Essener Kettenbuch genannte Hof des Stifts Essen, den ein Kebbe bewirtschaftete, dürfte nach W. Meister das Asbecker Kebbegut sein. 1486 war hier Bauer Bosselmann ansässig.

1558 ging das Gut an seine Urenkelin Clara Bosselmann und ihren Bruder Steffen von Asbecke über. Die jährlichen Abgaben an das Stift konnten nicht mehr bezahlt werden und das Gut verschuldete sich. Die Äbtissin gab daher den Hof an Christian Schomacher weiter, der auf dem Hof geboren worden war (s. auch Nr. 2). In den Akten wird er fortan als Kerstgen Kebbe bezeichnet.

1486

(1)
NN Bosselmann

1515

(2)
Joh. Bosselmann ↓1

1515 ff.

(3)
Gertrud Bosselmann ↓2

⚭ Sebastian zu Asbecke

1558

Clara Bosselmann ↓3
Stefan zu Asbecke † vor 1600

⚭ Catharina Grundschöttel † vor 1600, Tochter v. Georg Grundschöttel

um 1600

Christian Schomacher gnt. Kebbe; sein Sohn Peter lebte später im Östereiken

Der Hof war lt. Steuerliste auch 1645 „lehenrürigh naher Essen“ und teilweise an Peter Strünckerheide und Trine Schröders verpachtet:

  • "Peter Strünckerheides Haus war ohne Dach, mit Hof und Garten. Der Hof war relativ groß: ca. 12 Malderscheid Ackerland und 6 Malderscheid Weide. Er besaß 1 Pferd, 3 Kühe (1 davon von seinem Bruder geliehen), 2 Rinder, 2 Kälber, und 7 Kühe anderer Bauern. Er hatte Gerste und Hafer gesät, sowie Leinsamen, der aber „nit gerathen“.
  • Die zweite Einwohnerin des Kebbeguts war Trine Schröders. Von ihr hieß es: "Ihr Haus war ganz baufällig und verpfändet. Ihr ganzes Hab und Gut waren 1 Kuh und 1 Kalb; sie ernährte sich vom Spinnen."

Das Lehen hatten aber wohl weiterhin die Kebbes. Boris (Liborius) sen. wird im Hypothekenbuch um 1700 als Eigentümer genannt. Boris Kebbe jun. musste jedoch viele Ländereien verkaufen.

1616

(4)
Johannes von Obern Berge gen. Kebbe, ⚭ Margarethe von der Hutten

um 1640-87

(5)
NN Kebbe ↓4 † vor 1664

⚭ Margarethe † vor 1687

1650-1726

(6)
Liborius (Boris) Kebbe (E) ↓5 * um 1650 † 1726

1656-1727

Elbert Kebbe ↓5 * 1656 † 1727

1657-1739

Hillebrand Kebbe * 1657 † 1739

1660-84

Elsabeth Kebbe ↓5 * 1660 † 1745

⚭ 1684 Peter Nölle * um 1950

1663-1706

Liborius (Boris) Kebbe ↓6 * 1690 † 1780

⚭ Engel Elisabeth Holtey * 1695 † 1782

1692-1742

Jürgen Kebbe ↓6 * 1692

⚭ 1742 Anna Margaretha Hiby * Landringhausen

1748 wurde der Hof an Peter Quambusch vom Küpershof versteigert. Boris Kebbe baute von dem Erlös noch einen kleinen Kotten im Ostfeld (s. Nr. 3). 1773 war Quambusch Markbeerbter; sein Anteil an der Asbecker Mark betrug 12 Scharen. Da Boris Kebbe jun. jedoch seinen Anteil an der Mark „verhauen“ hatte, war Quambusch seiner Anteile verlustig gegangen. Man wollte ihm aber entgegen kommen und gestattete ihm, wieder an der Mast teilzunehmen, wenn er seinen Anteil in einen ordentlich Zustand bringen würde.

Seine einzige Tochter Anna heiratete Heinrich Caspar Hiby. Vom Kebbegut war aber nicht mehr viel verblieben (s. Karte in der Fotogalerie). Daher begann ihr ältester Sohn, der als einziger auf dem Hof verblieb, einen Viehhandel, der wohl recht erfolgreich war. Um 1815 wurden auf dem Hof 2 Offiziere und 3 Mann eines preußischen Schwadrons einquartiert.

1748-73

(1)
Henrich Peter Quambusch gnt. Küper (E) * 1720 † 1805

⚭ Anna Cath. Surmann * 1711 † 1802

1750-69

(2)
Anna Catharina Quambusch ↓1 * 1750 † 1827

⚭ 1769 Heinrich Caspar Hiby * 1747 † 1800

1770-1880

(3)
Heinr. Caspar Hiby ↓2 * 1770 † 1822, Viehhändler, 1808 Vorsteher der Bauernschaft Asbeck, Gemeinderat der Landbürgermeisterei Volmarstein

⚭-1 1811 Johanna Theodore Wehberg * 1788 † 1870

⚭-2 1829 Georg Thie * 1801 Strothe/Waldeck † 1880

1772-1801

Heinrich Peter Hiby ↓2 * 1772 † 1843

⚭ 1801 Maria Cath. Bosselmann

1776-1805

Joh. Henrich Hiby ↓2 * 1776 † 1835

⚭ 1805 Cath. Westermann

1779-1804

Friedr. Peter Hiby ↓2 * 1779 † 1842

⚭ 1804 Johanna Christina Elisabeth Stölting * 1785

1782-1804

Anna Cath. Hiby ↓2 * 1782

1-⚭ 1804 Joh. Peter Bosselmann † 1826

2-⚭ Giesbert Bremme

1785-1812

Peter Caspar Hiby ↓2 * 1785 † 1848

⚭ 1812 Anna Cath. Nieland * 1789 Geringhausen

1792-1819

Joh. Peter Cornelius Hiby ↓2 * 1792 † 1864

⚭ 1819 Maria Cath. Bülbering * 1801 Dellwig

Die Töchter der nächsten Generation blieben im Dorf: Lisette Hiby heiratete auf den Bastianshof, und Dorothea erbte schon vor der Heirat mit Friedr. Schröder den Langenbruchskotten.

1813-40

Lisette Hiby ↓3-1 * 1813 † 1907

⚭ 1840 Friedr. Peter Bastian * 1801 † 1881

1816-47

Dorothea Hiby ↓3-1 * 1816 † 1881

⚭-1 1847 Friedr. Schröder * 1824 † 1886. Bäcker, Spezereihändler u. Gastwirt

⚭-2 1884 Alwine Aufermann * 1836

1818-1902

(4)
Carl Hiby (E) ↓3-1 * 1818 † 1893, Landwirt

⚭ 1846 Caroline Schievelbusch * 1826 † 1902, vom alten Hibyschen Stammhof in Landringhausen

Dem Ehepaar starben im März 1862 gleich 4 Kinder innerhalb weniger Tage an Scharlach.

1820-40

Friedrich Wilhelm Hiby ↓3-1 * 1820 † 1884

⚭ Friederike Diergarten

1862-1927

(5)
Carl Friedr. (Fritz) Hiby (E) ↓4 * 1863 † 1927, Landwirt 1910-14 stellvertr. Gemeindevorsteher

⚭ 1887 Anna Röllenbeck gnt. Niedersteberg * 1860 Niedersprockhövel † 1913

1867-96

Emma Hiby ↓4 * 1867 ⚭ 1896 Fritz Tönges

1889-1956

(6)
Anna Lydia Hiby ↓5 * 1889 † 1964

⚭ 1913 Robert Heierberg (E) * 1885 Niederstüter † 1966 Silschede, Grubenbetriebsführer

1895-1920

Lydia Maria Hiby ↓5 * 1895 † 1930

⚭ 1920 Ewald Heierberg, Bruder v. (6♂), * 1891 Niederstüter

1949-56, 1970

Dr. Erwin Heierberg ↓6 * 1915 Röhlinghausen, Zahnarzt

⚭ 1948 Gerda Gargel * 1925 Philippsburg/Baden

Die Witwe von Heinrich Caspar Hiby (3) heiratete Georg Thie. Auch die Töchter aus dieser Ehe blieben nicht auf dem Hof.

1829-61

Aline Mathilde (Lina Thie ↓3-2 * 1829

⚭ 1851 Heinrich Wilhelm Benjamin Wiemer gnt. Overbeck * 1818 Ende

1832-1850

Mathilde Thie ↓3-2 * 1832 † 1889

⚭ 1850 Caspar Heinrich Fischer * 1827 † 1871

1898-1926

Ewald August Hiby ↓5 * 1898 † 1926, Landwirt

Im Jahr 1909 brannte das Gehöft vollständig ab; der Schaden war aber durch eine Versicherung gedeckt. Das Anwesen gehört heute der Ur-Enkelin des letzten Hiby, Dr. Ingrid Heierberg; das Haus wurde an die Fam. Husemeier bzw. Sudhoff vermietet, das Land an Bauer Jacobi aus Landringhausen verpachtet.

Die Einfriedungsmauern des Grundstücks gehören zu den Gevelsberger Baudenkmälern (Nr. 85 der Denkmalsliste).

1927

Lina Husemeier, Witwe

1927-44

(7)
Heinrich Husemeier * 1877 † 1944, Landwirt

1949

Heinrich Husemeier, vermutl. ↓7 Landwirt

1956-79

(8)
Karl Sudhoff * 1906 Sönnern † 1981 Werl, Landwirt

1974

Gerhard Sudhoff ↓8

1987-96

Karl-Adolf Sudhoff
Weitere Bewohner:

1861

Mina Neveling * 1846, Magd; vermutl. handelt es sich um

Wilhelmine Neveling * 1846

1-⚭ 1867 Wilhelm Weber * 1843 Schülinghausen † 1871

2-⚭ 1871 Friedr. Hellweg * 1846

1907-08

Albert Rothe * 1878 Hiddinghausen † 1966, Bergmann

⚭ 1902 Bertha Pattberg * 1879 Haßlinghausen † 1966

1910

Karl Kalthoff, landw. Gehilfe

1914

Heinrich Hoffmann, Knecht
Josef Markowitsch, Bergmann
Iso Portkonit, Bergmann
Georg Reikowitz, Bergmann

1914-15

Emil Fumic, Bergmann u. Arbeiter

1915

Gustav Brandenstein, Arbeiter

1922

Ludwig Döpp, Knecht

1927-30

Hermann Lotz, Arbeiter

1935

Erich Dabruck, Eleve

1949

Charlotte Beyer, zahnärztl. Helferin
Hans Bonnermann, Landarbeiter

1951

Hedwig Hesse, Angestellte
Helmut Reschop, Landwirt

1952-56

Meta Falkenberg, Hausgehilfin

1956

Herbert Rüffer, Arbeiter

1961

(2)
Maria Hildegard Kohlhage * 1923 † 1961, Schneiderin

1966-2020

Karl Alfred Kohlhage, Bruder v. (2), * 1935

1996

Dirk Quambusch

Letzte Änderung: 14.06.2025

Alle Angaben ohne Gewähr; Korrekturhinweise bitte an den Autor (s. Impressum).